Wie setzt sich eigentlich der Mietpreis zusammen?

Mietpreis

Ein Großteil der Deutschen wohnt zur Miete. Die Anzahl derer, die sich tatsächlich noch ein Eigenheim leisten können, ist rapide gesunken. Dazu zählt dann auch, dass so manchem in Detmold schlicht nicht bekannt ist, wie sich der Mietpreis eigentlich zusammensetzt. Zeit, diese Wissenslücke zu schließen.

Faktoren für den Mietpreis

Wird eine neue Wohnung gesucht, geht es schnell um Kaltmiete, Warmmiete, Nebenkosten, Nettomiete oder Bruttomiete. Generell setzt sich die Kaltmiete aus den genutzten Räumlichkeiten und deren Nebenkosten zusammen. Letztere sind im Mietvertrag separat zu finden und spiegeln im Grunde die Betriebskosten des Vermieters, welcher er auf den Mieter umwälzt. Vereinfacht gesagt, ist die Miete also der Preis, welcher der Besitzer monatlich vom Nutzer verlangt. Wie hoch die Miete ist, wird vom Vermieter im Mietvertrag definiert. Wie hoch im Übrigen die ortsübliche Miete als Beispiel in Detmold ist, lässt sich im Mietspiegel der Stadt ablesen. Interessant zu wissen ist allerdings, dass dieser Mietindex nur alle zwei Jahre mit aktuellen Daten gefüttert wird.

Die Miete wird durch einige Faktoren bestimmt. Hierzu zählen die Quadratmeterpreise, aber auch die Lage sowie die Ausstattung des Objekts. Ebenso nehmen das Baujahr des Hauses, in welchem die Wohnung liegt, sowie die Energieeffizienz einen großen Einfluss. Das bedeutet, je größer und gehobener der Wohnraum ist, desto höher kann der angemessene Mietpreis sein. Eine Immobilie in zentraler Lage mit sehr guter Anbindung an den Nahverkehr wird demzufolge einen höheren Mietpreis haben als eine Mietwohnung am Stadtrand.

Quadratmeter und Mietpreis

Bei den Quadratmeterpreisen handelt es sich im Übrigen generell um einen einflussreichen Faktor – nicht einzig im Kontext der Mietpreise. Denn ebenso, wer ein Grundstück kaufen möchte oder eine Immobilie verkaufen will, benötigt die genaue Grundstücks- oder Immobilienfläche, um den Wert korrekt berechnen zu können. Mit dem Preis pro Quadratmeter wird also direkt der Preis bestimmt, welcher mit dem Objekt oder dem Stück Baugrund am Markt erzielt werden kann.

Ein wesentlicher Teil wird nur selten genannt

Interessant zu wissen ist allerdings mit einem Blick hinter die Fassade des Mietpreisspiegels und der “ortsüblichen Vergleichsmiete”, dass Mieten vor allem durch einen Faktor massiv beeinflusst werden: Zinsen. Denn schnell sind es 70 bis 80 Prozent innerhalb der Mietpreise in der Großstadt, welche auf Zinsen entfallen. Schließlich wurde die Immobilie irgendwann einmal gebaut und die hierfür fälligen Zinsen auf die Mietparteien übertragen. Sind sämtliche Kredite abbezahlt, werden die Mietpreise allerdings nicht gesenkt, sondern verbleiben auf dem Niveau, sodass das, was vorher als Zins aufgeschlagen wurde, nun als reguläre Mieteinnahme verbleibt.

Das Ganze ist im Übrigen nichts Neues. Silvio Gesell hatte vor mehr als 100 Jahren bereits darauf hingewiesen und Richard Haimann als Journalist in der Immobilienpublizistik dies aufgegriffen. Mit dem Titel “Mit Schuldenmachen Rendite erzielen”, fasst er das Thema passend zusammen.

Wer in Detmold jetzt eine Wohnung mieten will, kennt also die Faktoren, welche zu dem aufgerufenen Mietpreis führen. Festzuhalten sei an dieser Stelle, dass der Vermieter theoretisch den Preis für seine Immobilie, ob nun zum Kauf oder zur Miete, frei bestimmen kann. Allerdings tut er gut daran, sich an die ortsübliche Vergleichsmiete zu halten. Ebenso gibt es gesetzlich vorgeschriebene Mietpreisbremsen. Der Gesetzgeber hat somit Rahmenbedingungen geschaffen, an welche sich Vermieter halten müssen. Kommen sie diesen nicht nach, kann dies zu juristischen Auseinandersetzungen mit den Mietern führen.

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