Welche Richtung gehts nach Hause?

Kulturprogramm 2017 im Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte am 5. März 2017, ab 14 Uhr

Filmvorführung “Welche Richtung geht's nach Hause?” (15 Uhr) und öffentliche Führung im Museum (14 Uhr)

» In ihrem sehr persönlichen ersten langen Dokumentarfilm begleitet Anna Hoffmann die Reise ihres Vaters und ihres Onkels nach Kasachstan und wieder zurück. Nach der Auflösung der Sowjetunion in den 1990er Jahren hatte sich die Familie Hoffmann zur Auswanderung nach Deutschland entschieden. Dabei riss die Diskussion darüber, ob das eine gute Entscheidung war, in den Folgejahren nie ab. Schon während der langen Zugfahrt kreisen die Gespräche wiederholt um das Leben in der deutschen wie der kasachischen Kultur. Vor Ort begegnen die Protagonisten einem veränderten Land und ihrer eigenen Geschichte und stellen sich sehr ehrlich Fragen nach der Heimat und den "eigenen Wurzeln". Anna Hoffmanns dokumentarisches Road-Movie stellt diese Fragen, ohne sie dabei je eindeutig zu beantworten.«

Regie

Anna Hoffmann, die einer Familie deutscher Herkunft entstammte, siedelte im Jahre 1990 – ein Jahr vor der Auflösung der Sowjetunion – aus der Kasachischen SSR in die Bundesrepublik über. Sie studierte ab 2001 ein Jahr Film- und Theaterwissenschaften an der Freien Universität Berlin und absolvierte von 2002 bis 2008 ein Regiestudium an der Filmakademie Baden-Württemberg in der Fachrichtung Dokumentarfilm. Während ihres Studiums war sie 2002 Regieassistentin bei Frank Coraci, 2006 bei Volker Schlöndorff. Anna Hoffmann wurde für ihr Filmschaffen mehrfach ausgezeichnet, so im Jahre 2007 mit dem Kasachischen Filmpreis und 2008 mit dem Russlanddeutschen Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg für ihren Dokumentarfilm Welche Richtung geht's nach Hause, in dem sie Fragen nach der Identität der Russlanddeutschen, ihrer Geschichte und Gegenwart stellt. 2009 wurde sie mit dem Deutschen Kurzfilmpreis für Die Haushaltshilfe gewürdigt. In ihrem dreiteiligen Dokumentarfilm Heirate mich, Deutschland! begleitet sie drei ukrainische Au-pair Mädchen in Deutschland. Der Film wurde 2012 im SWR Fernsehen und im Mai 2014 vom Fernsehsender Phoenix ausgestrahlt. Das Filmdrama Poka – heißt Tschüss auf Russisch ist Anna Hoffmanns erster Spielfilm, bei dem sie Regie führte und das Drehbuch zusammen mit Oliver Haller schrieb. Er wurde im Januar 2014 auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis im Wettbewerb uraufgeführt.

Preise

2007: Kasachischer Filmpreis
2008: Russlanddeutscher Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg
2008: Caligari Förderpreis
2009: Deutscher Kurzfilmpreis
2014: Förderpreis auf dem 24. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern für "Poka – heißt Tschüss auf Russisch”
2014: Preis für den besten Jugendfilm U18 des 24. Festivals des osteuropäischen Films Cottbus für "Poka – heißt Tschüss auf Russisch"

Es gilt der reguläre Museumseintritt.

nach oben