2. Fachtag Netzwerke Kinderschutz in Dortmund

Dortmund. Rund 150 Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe kamen am Donnerstag, den 6. Februar, in der Sparkassenakademie Nordrhein-Westfalen in Dortmund zusammen, um über die Bedeutung und Weiterentwicklung kommunaler Netzwerke im Kinderschutz zu diskutieren. Der 2. Fachtag Netzwerke Kinderschutz, ausgerichtet von den beiden NRW-Landesjugendämtern beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) sowie dem NRW-Kinder- und Jugendministerium, stellte die Frage in den Mittelpunkt, wie Netzwerkarbeit dazu beitragen kann, Kinder und Jugendliche besser vor Gefährdungen zu schützen.
Unter dem Motto “Netzwerkarbeit für einen wirksamen Kinderschutz” betonten die Teilnehmenden die zentrale Rolle kommunaler Netzwerke, um die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure im Kinderschutz zu stärken. Besonders im Fokus stand das im Jahr 2022 in Kraft getretene Landeskinderschutzgesetz Nordrhein-Westfalen, das Netzwerke als ein Schlüsselelement für den Schutz von Kindern und Jugendlichen festschreibt. Ziel ist es, durch engere Abstimmung der Verfahren, gezielte Weiterbildung von Fachkräften und eine frühzeitige Information der Öffentlichkeit, potenzielle Gefährdungen schneller zu erkennen und wirksam zu handeln.
Josefine Paul, NRW-Kinder- und Jugendministerin, hob in ihrer Rede die Bedeutung des Landeskinderschutzgesetzes hervor: „Mit diesem Gesetz hat Nordrhein-Westfalen das stärkste Kinderschutzgesetz im gesamten Bundesgebiet geschaffen. Es bietet eine solide strukturelle Basis, um Kommunen und Jugendämter in ihrer verantwortungsvollen Aufgabe zu unterstützen. Nur durch enge Zusammenarbeit können wir Kinder wirksam vor Gefährdungen schützen. Netzwerke sind dabei ein unverzichtbares Instrument, um das Kindeswohl bei ersten Anzeichen einer Gefährdung frühzeitig zu sichern.“
Die Landesjugendämter, so betonte Birgit Westers, Jugenddezernentin des LWL, spielen bei der Umsetzung eine zentrale Rolle. Sie unterstützen die Koordinatoren der Netzwerke durch Fortbildungen und direkte Begleitung vor Ort, um den Kinderschutz nachhaltig und erfolgreich zu gestalten. „Durch die Fachberatungen in den Landesjugendämtern leisten wir einen wichtigen Beitrag für die erfolgreiche Arbeit der Netzwerkkoordinatoren“, sagte Westers.
Der 2. Fachtag knüpfte an die Auftaktveranstaltung im Dezember 2023 an und vertiefte den Dialog über die praktische Umsetzung der Netzwerke, die im § 9 des Landeskinderschutzgesetzes beschrieben sind. Annett Volmer, Fachberaterin beim LVR-Landesjugendamt Rheinland, betonte die Notwendigkeit eines Austausches: „Es braucht genau diese Begegnung zwischen den Netzwerkkoordinator:innen, um die Aufgaben und Ziele beim Aufbau und Ausbau der Netzwerke in den unterschiedlich strukturierten Kommunen landesweit umzusetzen.“
Die Veranstaltung unterstrich die Bedeutung einer interdisziplinären Zusammenarbeit für den Schutz von Kindern. Die Netzwerke sollen die Jugendämter bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen und zur weiteren Verbesserung des Kinderschutzes in Nordrhein-Westfalen beitragen. Aufgrund der positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden ist bereits eine Fortsetzung des Formats geplant.
Hintergrund:
Das im Jahr 2022 in Kraft getretene Landeskinderschutzgesetz NRW sieht die Bildung kommunaler Netzwerke als eine zentrale Maßnahme zur Verhinderung von Kindeswohlgefährdungen vor. Durch die enge Kooperation von Jugendämtern, Schulen, Kitas, medizinischen Einrichtungen und anderen Akteuren sollen frühzeitig Signale erkannt und rechtzeitig Maßnahmen eingeleitet werden, um das Wohl von Kindern und Jugendlichen zu schützen.
Foto: LWL/Rebecca Dunker