Gemeinsame Entscheidung: Spielabsetzung im Bochumer Kreispokal
Der FLVW-Kreis Bochum und der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) haben entschieden, das für Mittwoch geplante Kreispokalspiel zwischen SC Union Bochum-Bergen und dem CF Kurdistan Bochum abzusetzen. Bei einem Meisterschaftsspiel von Kurdistan Bochum ist am Sonntag ein Schiedsrichter angegriffen und so schwer verletzt worden, dass der Unparteiische ins Krankenhaus gebracht werden musste.
“Der Entschluss der spielleitenden Stelle wurde in Abstimmung mit dem FLVW und den Schiedsrichter-Ausschüssen des Kreises und Verbandes getroffen”, erläutert Andree Kruphölter, Vizepräsident Amateurfußball im FLVW. “Aufgrund der zeitlichen Nähe zwischen dem tätlichen Angriff und dem geplanten Kreispokalspiel ist diese Entscheidung unumgänglich gewesen. Beide Vereine tragen dieses Vorgehen mit”, ergänzt der Kreisvorsitzende aus Bochum, Axel Zimmermann und betont: “Eine Absetzung der nächsten Meisterschaftspartie von Kurdistan Bochum ist nicht geplant.” Diese werde aber unter Kreisaufsicht gestellt. Zudem wird dem Verein aufgetragen, den Ordnerdienst zu verstärken und die verantwortlichen Personen dem Kreis zu melden.
Aktuell werden die Ereignisse und die Gewalthandlungen gegen den Schiedsrichter aufgearbeitet und im Anschluss von dem zuständigen Sportgericht verhandelt. “Gleichzeitig sind wir im Austausch mit dem betroffenen Schiedsrichter, dem wir nicht nur alles erdenklich Gute wünschen, sondern auch umfassende Unterstützung zugesagt haben. Wir, der Kreis und der Verband, verurteilen diese Gewalthandlung auf das Äußerste und werden sämtliche Möglichkeiten ausschöpfen, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen”, sagt FLVW-Präsident Manfred Schnieders.
Bereits 2019 hat der FLVW sein Gewaltpräventionskonzept auf den Weg gebracht, das sich kontinuierlich entwickelt. Neben der Anlaufstelle für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle entsteht ein Netzwerk mit Ansprechpersonen in allen FLVW-Kreisen. Auch die Ursachenforschung der Gewalt auf den westfälischen Plätzen wird einer der Schwerpunkte für 2023 sein. Dazu soll die “Fokusgruppe Amateurfußball” gebildet werden. “Wir unternehmen viele Anstrengungen. Denn eins muss jedem unserer Vereineklar sein, Gewalt und Diskriminierung auf unseren Plätzen nehmen wir nicht hin”, stellt Kruphölter klar.