Team Hämmerling TuS Sennelager startet sehr gut in 2. Tennis-Bundesliga

Zwei Männer sitzen auf der Bank.
Neue personelle Besetzung auf der Bank beim Team Hämmerling TuS Sennelager und sofort erfolgreich: Matteo Martineau (links) wurde vom Teamcoach Ewald Spaaij zum Sieg.

Paderborn. Am ersten Spieltag der 2. Tennis-Bundesliga Herren in der Nord-Gruppe trafen zwei Mannschaften aufeinander, die noch nie gegeneinander gespielt haben. Der Erstliga-Absteiger Team Hämmerling TuS Sennelager traf auf seiner Gast-Anlage beim Hövelhofer Tennis-Club Blau- Weiß (HTC) auf den Regionalliga-Aufsteiger Tennis-Club SCC Berlin. Am Ende der Begegnung zogen unisono beide Team-Coaches eine positive Bilanz. „Macht weiter so, Jungs“, ist die Parole beim Aufsteiger und der Berliner Mats Oleen bestätigte dies noch einmal: „Wir haben eine junge Mannschaft und einige Nachwuchsspieler im Kader, so dass wir völlig ohne Druck in die Partie gegangen sind. Das konnte man auch in den Einzelmatches sehen, denn wir haben über weite Strecken spielerisch gut mitgehalten. Und am Ende sogar zwei Begegnungen sogar gewonnen.“

Für den Gastgeber war erstmals Ewald Spaaij verantwortlich, wobei bei ihm schon eine gewisse Nervosität zu erkennen war. „Die letzte Woche war stressig“, so der Chefcoach, „denn eine Reihe unserer eingeplanten Spieler habe erfolgreich an Turnieren teilgenommen, so dass ich tagtäglich das Aufgebot ändern musste. Allerdings am Ende des Spieltages kann ich nur feststellen, dass sich alle bestens eingefunden haben und Teamspirit gezeigt haben. Letztlich gab es einen klaren 7:2- Sieg und mit dem Auftakt bin ich auch spielerisch sehr zufrieden.“ Große Zufriedenheit zeigte auch Hauptsponsor Ralf Hämmerling, denn vor der ersten Begegnung hatte er doch ein gewisses Unbehagen: „Zum einen wussten wir nicht wie spielerisch stark die Berliner sind und zum anderen haben wir gegenüber der letzten Saison eine völlig neue Mannschaft sowie eine neue Teamführung finden müssen. Nach dem was wir heute teilweise gezeigt haben, kann ich etwas beruhi

So waren zum Liga-Auftakt dann auch knapp 600 Zuschauer zur HTC-Platzanlage gekommen, die sich in einem bemerkenswerten Ambiente präsentierte. Neuangelegte Tribünen an zwei Courts, ein dritter Platz war mit einer mobilen Tribüne ausgestattet, Blumenschmuck auf den Wegen und die Clubhaus-Terrasse war gastronomisch bestens hergerichtet, so dass ein Tennistag beim HTC mit all seinen Facetten lohnenswert war. „Bereits im vergangenen Jahr haben wir feststellen können, dass der Tennissport in Hövelhof angenommen wird“, sagt HTC-Vorsitzender Daniel Didier „und dem haben wir Rechnung tragen wollen, in dem wir nochmals in die Anlage investiert haben, denn den Zuschauer wollen wir ein Wohlfühlklima bieten.“

Eine derart große Zuschauerkulisse gab es noch nie, als in der Pause zwischen den Einzel- und Doppelmatches es eine Demonstration im Blindentennis gab. Und mit Applaus wurde auch nicht gegeizt, als Tennislehrer Marc-René Walter (Löhne) mit unter anderem dem mehrfachen Deutschen Meister Bastian Kaller und der zweifachen Weltmeisterin Charlotte Schwagmeier diese integrative Sportart demonstrierte. Erfreulich dabei auch, dass unter anderem sehende Tennisspieler wie Ralf Hämmerling sich ebenfalls im Blindentennis ausprobierten: „Nichts zu sehen ist schon eine Herausforderung als Spieler. Dann aber auch noch nach Gehör den Tennisball zu spielen, ist eine Wahrnehmung, die man gedanklich blitzschnell umsetzen muss. Ich kann nur meinen allergrößten Respekt diesen Sportlern zollen.“ Beim Blindentennis hat der Schaumstoff-Tennisball ungefähr einen Durchmesser von 10 Zentimeter, ist im Hohlraum mit einigen Eisenkügelchen bestückt und verursacht so beim Aufprall ein Geräusch, um so den Ball zum Return zu orten.

Zu diesem gelungenen Tennistag in Hövelhof passt auch bestens das sportliche Debüt des Team Hämmerling TuS Sennelager in der 2. Tennis-Bundesliga, dann am Ende können sich die Ostwestfalen mit der Tabellenführung schmücken. Diese aktuelle Platzierung verdankt das Hämmerling-Team dem klaren Heimerfolg gegen die Berliner, wobei dies nach den sechs gespielten Einzeln nicht unbedingt so aussah. Aus den ersten drei Einzeln konnte lediglich an Nummer vier der 28-jährige Belgier Julien Cagnina gegen den ein Jahr älteren Sergio Martos (Spanien) einen glatten Zweisatzsieg erspielen, die beiden anderen Partien boten Überraschungen. So verlor an Position sechs der US-Amerikaner Alfredo Perez mit 6:1, 3:6, 6:10 gegen den erst 18-jährigen Markus Malaszsak und der hocheingeschätzte Franzose Matteo Martineau (ATP 376) quälte sich an Nummer zwei gegen den früheren Deutschen U18-Jugendmeister Benito Sanchez (ATP 1639) zu einem knappen 7:5, 7:6(3)-Sieg.

Immerhin, denn der dann folgende topgesetzte Italiener Riccardo Bonadio, der erstmals unter den Top 200 der Tenniswelt notiert wird, musste sich in einem sehenswerten Duell dem Franzosen Maxime Chazal (ATP 711) in zwei Sätzen mit 4:6, 2:6 geschlagen geben. Lange und pfeilschnelle Grundlinienduelle fordern die Zuschauer zu frenetischen Applaus auf, wobei der französische Berliner mit seinem variantenreicherem Spiel die Basis für seinen Sieg legen konnte. Mühelose Zweisatzsiege erspielten die beiden französischen Gastgeber Corentin Denolly und Antoine Cornut- Chauvinc gegen Fernando Romboli bzw. Tristan Wolke. Auf diese 4:2-Führung folgte letztlich der deutliche Gesamtsieg. Alle drei Doppel konnten die Hämmerling-Akteure in jeweils zwei Sätzen auf ihrer Habenseite buchen, denn hier waren die Charlottenburger tatsächlich chancenlos.

Foto: © HTC_Ralf Meier

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