Müll am Friedhof – Nun reicht’s: Strafanzeige

Autoreifen und Windeln

Am 23.10. entdeckten Bürgerinnen und Bürger erneut große Müllmengen auf dem Parkplatz des Jerxen-Orbker Friedhofs und gegenüber an der Niewaldstraße. Schon im April berichtete die Tagespresse über entsorgten Abfall bzw. liegengelassen Baustellenmüll am Oetternbach. Nun ein erneuter, dieses Mal gefährlicher Müllvorfall: Den Anwohnern und dem Aktionsbündnis: Detmolder Westen reicht es: Sie haben Strafanzeige erstattet.

Trotz der Plakataktion der Stadt Detmold zum Thema “Wilder Müll”, trotz mehrmaliger umfassender Berichterstattungen der Tagespresse zu den Müllproblemen in der Region fanden sich nur sechs Monate danach erneut große Mengen an Spreemüll, Baustellenabfälle, Chemikalien, Schmierölen, Altreifen und gebrauchte Windeln für Erwachsene im Naturschutzgebiet Oetternbach.

Abgesehen davon, dass es pietätlos ist Müll direkt am Friedhofe abzuladen ist es schädlich für Menschen und Tiere. Unter den Abfällen befanden sich mehrere Chemikalien sowie Kanister mit Schmierstoffen, z.T. halb leer und geöffnet, teilweise voll, umgestoßen im Gras und in Pfützen umherliegend. Die Polizei und die Unter Naturschutzbehörde wurden informiert. Das Aktionsbündnis: Schützt Menschen und Tiere im Detmolder Westen e.V. hat Anzeige erstattet.

Der Mensch scheint den Müll der Natur vorzuziehen, so scheint es. Warum sonst wird einfach irgendwo, auch in geschützten Gebiete, Müll abgeladen. Müll, der normalerweise nicht schwer zu entsorgen ist. Windel können in den Hausmüll, für Speermüll und Sondermüll gibt es Annahmestellen. Kosten entstehen in der Regel für die Abgabe nicht. Warum fahren die Mülltäter nicht zu den Annahmestellen, sondern in den Wald? Benzin kostet beides.

Manchmal hat man das Gefühl, diese Menschen denken nicht, sagt Helmut Krüger als Bündnisvorsitzender. Die Menschen vermüllen die Natur, in der sie sich aufhalten, die den meisten viel wert ist, glaubt man Statistiken. Orte zum Spazieren gehen, spielen und erholen, werden zu Müllhalden. Das kann doch keiner wollen und gut finden, erklärt Krüger.

Müll wild abzuladen ist nicht nur ekelig und unanständig, sondern schädlich für die Umwelt. in diesem Fall für den Oetternbach und auch für das Grundwasser. Dringen die Schmierstoffe in den Boden ein und sickern ins Grundwasser, wird es verseucht. Allgemein bekannt ist, dass ein Tropfen Öl ca. 600-1000 Liter Wasser verunreinigen kann. Das heißt diejenigen, die hier Chemikalien und Schmierstoffe abgeladen haben, nehmen die Schädigung von Menschen billigend in Kauf. Solch ein Verhalten ist eine Straftat, die untersucht und geahndet werden muss.

Neben der Verletzung des Naturschutzes kommt hier wohl der Straftatbestand des unerlaubten Umgangs mit Abfällen nach § 326 StGB. zur Anwendung. Droht durch die illegalen Müllentsorgung eine Gefährdung von Luft, Boden oder Gewässern, wird dies als Straftat bewertet und mit Geldstrafen sowie Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren geahndet.

Bürgerinnen, die etwas beobachtet haben, melden sich bitte bei der Polizei oder bei dem Aktionsbündnis: Detmolder Westen: info@oetternbach.de
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