Smart Wood Center soll in Lemgo gegründet werden

Ein Gebäude
Das Domänengebäude des ehemaligen Kulturforums.

Kreis Lippe/Lemgo. Die Region Ostwestfalen und insbesondere der Kreis Lippe verfügen über ein traditionell vielfältiges, kompetentes Cluster der Holz-, Möbel- und Zulieferindustrie, mit Wertschöpfungsketten vom Holz produzierenden Waldbesitzer bis zum Endprodukt. Seit einigen Jahrzehnten verzeichnet dieses Cluster in seinem wirtschaftlichen Erfolg einen Rückgang und der Klimawandel stellt die Forst- und Holzwirtschaft vor neue Herausforderungen. Die drei Partner Kreis Lippe, Landesverband Lippe und TH Ostwestfalen-Lippe begreifen die aktuelle Situation als große Chance für Lippe: Sie möchten in Lemgo ein Smart Wood Center etablieren und dazu EU-Fördergelder in Höhe von geschätzt drei Millionen Euro in die Region holen.

„Wir sind über diverse Workshops rund um das Cluster Holz schon seit längerem in einem engen Dialog mit der Wirtschaftsförderung des Kreises Lippe und der TH OWL und haben uns von der Idee des Smart Wood Centers überzeugen können“, erläutert Jörg Düning-Gast, Verbandsvorsteher des Landesverband Lippe. Das Smart Wood Center wird zwischen Kreiswirtschaftsförderung und dem Fachbereich Holztechnik der TH OWL schon länger vorbereitet und soll auf dem Areal von Schloss Brake als Innovation Lab mit enger Anknüpfung an den Innovation Campus Lemgo angesiedelt werden.

Räumlich bietet sich das Domänen-Gebäude, das früher als Kulturforum genutzt wurde, dafür an. Für den Umbau wird der Landesverband Lippe als Eigentümer des Gebäudes nun einen Antrag auf Förderung aus GRW-Mitteln der EU stellen und die Federführung für das Projekt übernehmen.

Aus Sicht der drei Partner soll das Smart Wood Center die Stärken und Kompetenzen der regionalen Akteure der Holzverarbeitung zusammenführen, das regionale Ökosystem entlang der Wertschöpfungskette Holz profilieren, Wissenstransfer fördern und auf dieses Weise marktfähige Innovationen in den Prozessen und Produkten ermöglichen. Konkret sollen z. B. Synergien zwischen kleinen und mittleren Unternehmen, Forschungsakteuren, Waldbauern und jungen Knowhow-Trägern in Lippe und OWL geschaffen, ausgebaut und so ihre Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Dafür wollen die drei Akteure ihre Kräfte und Kompetenzen bündeln.

„Der Kreis Lippe bringt das Know How unserer Wirtschaftsförderung mit ihren besonderen Branchenkenntnissen und ihrem umfangreichen Netzwerk mit ein. Der nachhaltige Umgang in der Forst- und Holzwirtschaft spielt dabei eine wichtige Rolle“, betont Landrat Dr. Axel Lehmann. Die TH OWL, so ihr Präsident Prof. Jürgen Krahl, ist Wissenschafts- und Forschungspartner: „Unsere Kompetenzen in den Bereichen Digitalisierung, Holzverarbeitung und technische Werkstoffe sind essenziell für das geplante Center. Zugleich ermöglicht das Center anwendungsnahe Forschung und Lehre, es soll deshalb dem Innovation Campus Lemgo angegliedert werden.“

Die räumliche Nähe zum Innovation Campus und darüber hinaus zu den in Lemgo ansässigen Berufskollegs ist auch ein wichtiges Argument aus Düning-Gasts Sicht: „Der Standort Schloss Brake könnte aufgrund der guten, fußläufigen Anbindung nicht idealer sein.“ Als größter öffentlicher Waldbesitzer in Lippe wird der Landesverband zudem sein forstwirtschaftliches Know How einbringen.

Nicht zuletzt erhofft sich der Verband eine zusätzliche Belebung des Schlossareals: „Die historische Domäne wird revitalisiert, die Aufenthaltsqualität auf dem Areal wird profitieren“, ist Düning-Gast überzeugt. Der Landesverband Lippe wird den Antrag auf Förderung aus GRW-Mitteln der EU noch in diesem Jahr stellen.

Foto: Landesverband Lippe

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