Musikstadt Salzburg im Herbst 2018: Jazz, Klassik und die Stille Nacht

Wenn Ende August die Salzburger Festspiele zu Ende gehen, beginnt in Salzburg eine Saison der Vielseitigkeit. Denn im Herbst feiert die Barockstadt die Musik in all ihren Facetten: Jazz auf den Straßen und Plätzen, Brauchtum beim Kirtag und die Kulturtage im Festspielhaus sorgen für eine lebendige Altstadt!

Musikstadt Salzburg: Brauchtumsklänge, Klassik und Jazz

Musik, Tanz und Tradition auf dem Rupertikirtag Die Kirchenstadt Salzburg feiert jährlich den Schutzpatron der Stadt mit dem beliebten Rupertikirtag (20. bis 24. September 2018). Schon seit 1976 verwandelt sich die Festspielstadt dann in ein Eldorado der Trachtenfreunde. Ein festlich geschmücktes Bierzelt, Ochsenbraterei und Blasmusikkapellen sorgen für zünftige Stimmung. Neben der Kulinarik gibt es zudem ein Trachten-Casting, traditionelle Fahrgeschäfte und einen Handwerksmarkt. www.rupertikirtag.at

Die Salzburger Kulturtage – Das Musikfestival im Herbst

Die Salzburger Kulturtage (6. bis 21. Oktober 2018) werden seit beinahe 50 Jahren von der Salzburger Kulturvereinigung veranstaltet und stellen die beste Zusammenfassung des Mu-siktreibens der Stadt dar. In diesem Jahr wird mit "And now Mozart" eine humorvolle Brücke zu Country, Metal und Western geschlagen, die St. Petersburger Philharmoniker spielen Tschaikowsky und eine Gala mit der Philharmonie Salzburg und dem Ballaststofforchester widmet sich dem großen Frank Sinatra. Ein Domkonzert an vier Orgeln präsentiert Kirchen-musik aus drei Jahrhunderten und das Vokalensemble Hohes C, stolzer Träger des Titels "World Choir Champion", spannt den Bogen von der Romantik über die Beatles bis hin zu Avicii. Die Salzburger Kulturvereinigung zählt zu den größten Konzertveranstaltern weltweit – in Relation zur Bevölkerungsanzahl inkl. Einzugsgebiet von Salzburg. Ihr Ziel ist es, auch abseits der Festspiele internationale und lokale Musikgrößen nach Salzburg zu bringen. Neben renommierten Künstlern zeigen auch aufstrebende junge Talente der Klassikwelt ihr Können in der Mozartstadt. www.kulturvereinigung.com

Jazz in Salzburg: zwei Festivals an ungewöhnlichen Orten

Der Salzburger Herbst hat sich in den letzten Jahren als Jazz-Saison etabliert. Das junge Festival "Take The A-Train" (13. bis 16. September 2018) nutzt verschiedene Veranstal-tungsorte rund um den Bahnhof und verwandelt sie in spannende Bühnen. Unter den rund 20 Locations finden sich ein Oldtimer-Bus, eine Hotelbar oder die Straßen der Stadt, wenn ein junger Trommler mit seinen Sticks durch die Gassen geht und das Publikum dazu einlädt, mitzukommen. Besonderes Augenmerk wird auf die lokale Szene gelegt, die Veranstaltungen sind großteils kostenlos. Zu den Höhepunkten in diesem Jahr zählt das Sonnenauf-gangskonzert des syrischen Pianisten Aeham Ahmad. www.ttat.at

Weit über die Grenzen der Stadt bekannt ist das Musik-Highlight "Jazz & The City" (17. bis 21. Oktober 2018). Bereits zum 18. Mal sorgen hochkarätige Jazz-Größen aus der ganzen Welt für fulminante Stimmung in den Gassen, auf den Brücken und in den zahlreichen Gast-gärten, Museen oder barocken Kirchen der Altstadt. Rund 30.000 Besucher verfolgen jährlich 100 Bands aus dem In- und Ausland. An den unterschiedlichsten Orten klingt improvisierte improvisierte Musik, tanzt man zu Weltmusik oder lauscht elektronischen elegischen Klängen um Mitternacht. Spontane Konzerte in leerstehenden Häusern stehen dabei ebenso auf dem (ungeschriebenen) Programm wie Jam Sessions bis in die Nacht. Das Beste: Die Konzerte sind kostenlos. www.salzburgjazz.com

Österreichs Hauptstadt des Urban Dance

Salzburg ist nicht nur Mozartstadt, sie ist auch eine pulsierende Bühne für Streetdance und Hip-Hop. So feiern in diesem Jahr gleich zwei Events ihr 10-Jahr-Jubiläum: "Flavourama" (11. bis 14. Oktober 2018) ist das größte Streetdance-Battle Österreichs und lockt 150 Tänzer aus ganz Europa nach Salzburg. Das Rahmenprogramm inkludiert auch Workshops mit den Juroren und geladenen Künstlern aus den Bereichen House, Hip-Hop und Afro Dance. Das Tanztheater-Festival "Hip-Hop Goes Theatre" (21. und 22. September 2018) zeigt im Vergleich zu Flavourama keinen Freestyle, sondern choreografierte Stücke. Es ist ein ein-zigartiges Crossover-Projekt, das die junge, kraftvolle Kulturbewegung auf klassische Theaterbühnen holt. Im Jubiläumsjahr bringen neben heimischen Kompanien auch Künstler aus Kanada, Frankreich und Deutschland ihre Stücke nach Salzburg. www.flavouramabattle.com; www.hhgt.at

Kulturstadt Salzburg: ein Potpourri an Ausstellungen

Startschuss ins große Jubiläum: 200 Jahre Stille Nacht Genau 200 Jahre ist es her, dass am Heilig Abend das weltbekannte Weihnachtslied "Stille Nacht! Heilige Nacht!" in Oberndorf bei Salzburg zum ersten Mal erklang. Eine Landesaus-stellung in insgesamt neun Museen (sieben in Salzburg, eines in Tirol, eines in Oberösterreich) befasst sich mit dem Jubiläum, der Entstehung und den Personen hinter dem Lied. Das Salzburg Museum widmet sich in seiner Ausstellung "Stille Nacht 200 – Geschichte. Botschaft. Gegenwart." (29. September 2018 bis 3. Februar 2019) vor allem den Fragen der Konzeption dieser Ausstellung: Wie geht man mit dem Lied außerhalb der Weihnachtszeit um? Wie vermeidet man den eigenen Beitrag zur weiteren Kommerzialisierung? Welche Spannung herrscht zwischen den historischen Daten und den Mythen, Legenden und Anekdoten? www.salzburgmuseum.at

Starke Charaktere im Zentrum

"Fürtsterzbischof Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg (1668-1687)" ist eine Son-derausstellung im DomQuartier Salzburg gewidmet. Sie zeigt von 18. Oktober 2018 bis 29. April 2019 den Menschen, Politiker, Mäzen und Erzbischof. Max Gandolph wurde vor 350 Jahren in seine Rolle gewählt und zeichnete verantwortlich für den Bau der Wallfahrtskirche Maria Plain sowie der Kajetaner- und Erhardkirche. Außerdem war er maßgeblich beteiligt an der Etablierung Salzburgs als europäischem Zentrum der Barockmusik. www.domquartier.at

Das Museum der Moderne Mönchsberg präsentiert in "Das druckgrafische Werk im Kontext der Zeit" (10. November 2018 bis 18. Februar 2019) Werke von Oskar Kokoschka (1886-1980). Gemeinsam mit Egon Schiele gilt Kokoschka als Hauptvertreter und Gründer des Österreichischen Expressionismus. Mit über 500 Arbeiten bildet das druckgrafische Werk Kokoschkas eine zentrale Werkgruppe in der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg. In dieser Ausstellung wird das Augenmerk auf das Zeitgeschehen gelegt, mit dem sich Kokoschka in den einzelnen Werkphasen kritisch auseinander gesetzt hat. www.museumdermoderne.at

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