Eisenzeitliches Leben in Lippe

Internationale Erforschung zweier Wallburgen geht in die zweite Runde

Dörentrup. Nachdem die archäologische Untersuchung der prähistorischen Wallburg auf dem Piepenkopf bei Dörentrup und der Grotenburg am Hermanndenkmal bereits 2017 erfolgreich angelaufen ist, geht das internationale Forschungsprojekt dieses Jahr in die zweite Runde. Ziel soll es sein, diese beiden gewaltigen Anlagen (etwa 3. Jahrhundert v.Chr.) besser zu verstehen und ihre Bedeutung für die eisenzeitlichen Menschen in der Region zu entschlüsseln.

Mit einer im Vergleich zu 2017 deutlich größeren Gruppe von drei Archäologen – Ian Dennis, Nicolas Anthony Wells und Mark Lodwick -, einer Historikerin – Katharina Roth – sowie 30 Studierenden kam das Team der Cardiff University (Wales) für vier Wochen nach Lippe, um in einer wissenschaftlichen Kooperation mit dem Lippischen Landesmuseum Detmold – Dr. Michael Zelle, Dr. Elke Treude und Johannes Müller-Kissing – die mehrere Hektar großen befestigten Siedlungen in Teilen zu untersuchen. Unterstützt wird das Team in Cardiff zudem von Dr. Oliver Davis, der die Kampagne ebenfalls vor Ort begleitete. Zuvor waren die beiden Grabungsflächen durch Mitarbeiter des Lippischen Landesmuseums – hier sind zu nennen Johannes Müller-Kissing, Roland Schaberich, Jörg-Uwe Korth und Andreas Schewe – für die Lehrgrabung vorbereitet worden. Auch die abschließenden Arbeiten nach dem Ende der Kampagne werden durch das Lippische Landesmuseum durchgeführt.

Der Fokus der Ausgrabungen liegt in diesem Jahr auf den bewohnten Innenflächen der Anlagen, wobei auch die Befestigungen weiter untersucht werden. Dabei kamen bereits jetzt auf beiden Anlagen bedeutende Strukturen zutage: Auf dem Piepenkopf konnte mit großer Wahrscheinlichkeit bereits ein Tor teilweise freigelegt werden, während auf der Grotenburg bisher unbekannte Befunde im Bereich der Trockensteinmauer entdeckt wurden. Abgerundet wird das Lebensbild durch die Entdeckung einer Grube und mehrerer Pfostenlöcher auf dem Piepenkopf mitsamt größerer Mengen Keramik, die Hinweise auf das eisenzeitliche Wohn-, Lager- und Abfallverhalten geben.

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