Der Sonderzug für JA 13 stoppt vor der Bezirksregierung Detmold

GEW im Bezirk Detmold nimmt mit Bahnaktion das Thema faire Besoldung auf.

Protestmarsch
Kolleg*innen stellen kabarettistisch den Sonderzug A13 dar, in den NRW immer noch nicht einsteigt.

Am 25.11.19 haben sich in Detmold vor der Bezirksregierung gut 100 Kolleginnen aus ganz Ostwestfalen-Lippe versammelt, um erneut ihrer Forderung nach fairer Bezahlung Ausdruck zu verleihen. „Letzte Woche Münster, heute Detmold, morgen Düsseldorf, der Zug für A 13 rollt, NRW muss einsteigen“, so brachte es die Landesvorsitzende der GEW, Maike Finnern, auf den Punkt. Während ein Bundesland nach dem nächsten die Besoldung für alle Lehrkräfte auf A 13 bzw. EG 13 anhebt, zögert NRW noch. In 13 Bundesländern werden alle Lehrerinnen der Sekundarstufe I korrekt nach A 13 eingruppiert, 6 Bundesländer zahlen bereits allen Lehrkräften – also auch den Kolleginnen an den Grundschulen – A 13 bzw. EG 13. Für Lehrkräfte in NRW gilt aber nach wie vor: Trotz gleichlanger Ausbildung und gleichwertiger Arbeit werden Kolleginnen an Grundschulen und Schulen der Sekundarstufe I schlechter bezahlt. Sie erhalten trotz gleicher Ausbildung und gleichwertigem Beruf etwa 500 Euro monatlich weniger.

Schulministerin Yvonne Gebauer hatte bereits 2017 kurz nach Amtsantritt verkündet, dass die Umsetzung der gleichen Besoldung auf ihrer Agenda stehe. Allerdings sind auch im Haushaltsplan für 2020 keine Mittel dafür vorgesehen. Vielfach sind die Kolleg*innen der Schulformen von der geringeren Besoldung betroffen, die am meisten unter Lehrkräftemangel leiden. Hoher Arbeitsdruck trifft hier auf eine finanzielle Benachteiligung.
Michael Uhlich, Leiter des Fachbereichs Schule bei der Bezirksregierung Detmold, hat die Forderungen der Demonstrierenden entgegen genommen und die Unterstützung der Schulaufsicht zugesagt. Die Politik sei am Zug, so seine vieldeutige Aussage.

Ein eigens gedichteter Protestsong und „Satire am Gleis“ sorgten für Stimmung. Stephan Osterhage-Klingler, Sprecher der GEW im Bezirk Detmold versprach: „Wir haben einen langen Atem. Kleine Kinder kleines Geld, große Kinder großes Geld ist längst überholt. Wir wollen eine faire und verfassungsgemäße Besoldung für alle Lehrkräfte jetzt.“ Die GEW bleibt am Thema und wird die Politiker*innen immer wieder mit der Forderung nach fairer Besoldung konfrontieren.

Foto: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

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