„Die Kempowski-Saga“ in der Bühnenfassung

“Aus Großer Zeit”
Das Altonaer Theater Hamburg kommt mit großem Ensemble.

Drei Schauspieler auf der Bühne

Bad Salzuflen. Den Niedergang des deutschen Bürgertums während des 20. Jahrhunderts schildert Walter Kempowski in seinem neunbändigen Romanzyklus, der zwischen 1971 und 1984 veröffentlicht wurde. Er benutzt dafür in einer Mischung aus Dokumentation und Fiktion seine eigene Familiengeschichte. Das Altonaer Theater Hamburg hat nach den Romanen „Aus großer Zeit“ und „Schöne Aussicht“ ein Stück „Aus großer Zeit – Die Kempowski-Saga“ gemacht, das in der Bühnenfassung und Regie von Axel Schneider zur Eröffnung der neuen städtischen „Schauspiel“-Reihe am Freitag, 25. Oktober, um 19.30 Uhr im Kur- und Stadttheater an der Parkstraße in Bad Salzuflen gezeigt wird.

Karten im Vorverkauf zu 16 bis 29 Euro gibt es an der Theaterkasse der Kurverwaltung, Telefon 05222/952-909, und bei der Bürgerberatung im Rathaus.

Das Altonaer Theater reist dazu mit großem Ensemble an. Mitwirken werden Tobias Dürr, Katrin Gerken, Ute Geske, Detlef Heydorn, Dirk Hoener, Johan Richter, Anne Schieber, Philip Spreen und Nadja Wünsche. Die musikalische Leitung hat Mathias Kosel, die Kampfchoreografie stammt von Malcolm Ranson. Das „Projekt“ wird durch Mittel der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur unterstützt und durch die Kulturstiftung des Bundes gefördert.

Der wohlhabende Rostocker Reeder Robert William Kempowski hat ein stattliches Haus, zwei Schiffe und zwei Kinder. 1913 lernt Sohn Karl an der Ostsee Grethe de Bonsac kennen, deren Familie von anderer Art ist als die des jungen Mannes: ordentlich und fromm. Karl verliebt sich, Grethe ebenfalls, zwischen Grethe und Karl entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte, die vom Ersten Weltkrieg jäh unterbrochen wird.

Nach 1918 muss das Paar auf ein vornehmes Leben verzichten und sich im Arbeiterviertel einmieten. Drei Kinder werden geboren, unter ihnen auch Walter Kempowski; ihre Schulzeit fällt in die Jahre der Weimarer Republik, in denen Deutschlands Verhängnis seinen Anfang nimmt. Von dieser Familie und allen, die ihren Weg kreuzen, erzählt Walter Kempowski in den ersten Teilen seiner Jahrhundert-Chronik mit der Genauigkeit, dem Humor und der leichten Ironie, wie sie nur ihm eigen sind.

Nach der Premiere gab es überschwängliche Kritiken. „Ein Theaterbesuch ist Pflicht…“, hieß es, und: „Die neun Schauspieler, die in bis zu zehn verschiedene Rollen schlüpfen müssen, besitzen exquisites Timing und schaffen über drei Stunden einen spannenden Erzählfluss, in dem sich Geschichte und Privates vortrefflich verbinden.“

Foto: G2 Baraniak

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