Neues Gesundheitsangebot für Senioren startet in Lippe

  • Im Projekt RubiN koordinieren sogenannte Gesundheitshelferinnen die Gesundheitsversorgung von Senioren.
  • Lippe ist eine von bundesweit fünf Projektregionen, die den neuen Versorgungsansatz erproben.

Seit dem 01. Januar 2019 wird im bundesweiten Projekt RubiN erprobt, ob geschulte Gesundheitshelferinnen – überregional bekannt als Case Manager – Senioren bei einer selbstständigen Lebensweise im häuslichen Umfeld unterstützen können. Jeder fünfte der insgesamt bis zu 3.200 Patienten stammt dabei aus Lippe. Das Angebot richtet sich ausschließlich an Senioren, die mindestens 70 Jahre alt sind und von einem beteiligten Hausarzt behandelt werden. Nach einem vielversprechenden Start ist bereits eine Vielzahl an Patienten in das Projekt eingeschrieben. Dennoch werden für RubiN weitere Netz-Ärzte gesucht. Finanziert wird das Modellprojekt durch den Innovationsfonds der Bundesregierung.

Die Ärztenetz Lippe GmbH, die das Projekt in Lippe durchführt, hat für RubiN fünf Gesundheitshelferinnen ausgebildet. Sie nehmen ihre Aufgabe in enger Zusammenarbeit mit den behandelnden Hausärzten wahr, beginnend mit einer gemeinsamen Einschätzung des individuellen Unterstützungsbedarfs. Dabei wird für jeden Patienten ein Versorgungsplan erstellt, der beispielsweise Hilfe bei der Beantragung eines Pflegegrades oder Hilfsmittels umfasst. Auch der Zugang zu sozialen Angeboten und die Abstimmung der Versorgung zwischen Krankenhaus, Arztpraxis sowie Pflegedienst spielen eine Rolle.

Ob diese Form der Unterstützung die Versorgungssituation und dadurch die Selbstständigkeit geriatrischer Patienten effizient und effektiv verbessern kann, ist bislang kaum erforscht. Daher ist RubiN Gegenstand einer umfassenden wissenschaftlichen Begleitstudie. Bei Erfolg soll das Konzept dauerhaft und flächendeckend in der Regelversorgung angeboten werden.

Constanze Liebe, Geschäftsführerin der Ärztenetz Lippe GmbH, erklärt das Anliegen des Projekts: „RubiN ergänzt unsere bestehenden Betreuungsprojekte um ein umfassendes Hilfsangebot, von dem sowohl ältere Patienten als auch deren Angehörige profitieren können. Gleichzeitig erfahren die beteiligten Ärzte eine spürbare Entlastung durch die Unterstützung der Gesundheitshelferinnen.“

Über RubiN

„RubiN – Regional ununterbrochen betreut im Netz“ ist ein dreijähriges Versorgungsprojekt für geriatrische Patienten. In fünf Regionen in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Sachsen nehmen 3.200 Patienten an dem Projekt teil. In dem Projekt unterstützen 20 professionelle Case Manager, in Lippe auch bekannt als Gesundheitshelferinnen, mehrfach erkrankte Senioren bei einer möglichst selbstständigen Lebensweise im heimischen Umfeld. Der Innovationsfonds der Bundesregierung unterstützt das Projekt mit circa 8,1 Millionen Euro.

Die wissenschaftliche Evaluation des Projekts übernehmen die Universitätsmedizin Greifswald, das Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt am Main, das Institut für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sowie das Institut für angewandte Versorgungsforschung (inav). Konsortialführerin ist die BARMER.
Weitere Informationen finden Sie unter
www.rubin-netzwerk.de.

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