Unternehmen engagieren sich für gesellschaftliche Belange

(v.l.)Axel Martens (IHK-Hauptgeschäftsführer), Stephan Westerdick (Unirez Informations-Technologie GmbH), Ernst-Michael Hasse (IHK-Präsident), Birgit Riess (Bertelsmann Stiftung), Wolfgang Helas (Hanning & Kahl GmbH & Co. KG), Katrin Fasse (Phoenix Contact GmbH & Co. KG), Arnd Paas (Sparkasse Detmold) und Jochen Donat (Weder GmbH)

"Modellregion Lippe" mit vielen neuen Ideen

"Wir haben alle eine Verantwortung für unsere Zukunft in Lippe. Dafür müssen wir uns engagieren, und zwar am besten gemeinsam." Mit diesen Worten warb Ernst-Michael Hasse, Präsident der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe), zum Auftakt einer Veranstaltung für mehr gemeinsames gesellschaftliches Engagement der Wirtschaft (CSR). Eingeladen hatte die IHK zusammen mit der GILDE-Wirtschaftsförderung. Beide sind die Initiatoren in einem Projekt der Bertelsmann Stiftung, die Lippe als bundesweite Pilotregion ausgewählt hatte.

Unter dem Motto "Verantwortungspartner für Lippe" hatten ein Jahr lang 70 Unternehmen und Institutionen Projekte und Ideen entwickelt, wie man sich für gesellschaftliche Belange einsetzen kann. Die Ergebnisse wurden jetzt öffentlich vorgestellt.

Birgit Riess, Direktorin der Bertelsmann Stiftung, brach ebenfalls eine Lanze für mehr gesellschaftliches Engagement. "Über 70 Unternehmen in Lippe zeigen, dass Wirtschaftlichkeit und soziales Engagement Hand in Hand gehen. Insbesondere freut es mich, dass enge Netzwerke zwischen Wirtschaft und Bildungseinrichtungen geknüpft werden und die Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlicher Nationalität in Betrieben, wie jüngst durch die Kocholympiade, gefördert wird", sagte Riess.

Die Inhalte der Initiative in Lippe erläuterte Stephan Westerdick von der Unirez GmbH. Der Sprecher der CSR-Pilotregion Lippe hat die Aktivitäten von Anfang an begleitet und unterstützt. Im Fokus standen die Bereiche Bildung, Beruf und Lebensqualität. "Das sind wichtige Themen unserer Gesellschaft, für die wir etwas tun müssen", machte Westerdick deutlich. In vier Projektgruppen wurden praktische Ideen entwickelt, die für Betriebe, Belegschaft und den Nachwuchs eine echte Hilfe sind. "Wir wollen gute Beispiele liefern, die zum Mitmachen motivieren und zum Nachahmen anregen", beschreibt Westerdick das Ziel.

Die Projektgruppe "Lipper sind fitter" möchte die Potenziale von sogenannten "reifen Talenten" nutzen. "Wegen der demografischen Entwicklung müssen ältere Beschäftigte länger in den Betrieben gehalten werden", erklärt Gruppensprecher Arnd Paas von der Sparkasse Detmold. Dazu sei lebenslanges Lernen und ein gutes Gesundheitsmanagement entscheidend. Dafür will die Projektgruppe verstärkt in den Firmen werben und gleichzeitig gute Beispiele aus der Praxis weiter geben. Die Gruppe "FABEL Familienbetreuung Lippe" bietet einen neuen Lotsen-Dienst an. An diesen können sich Beschäftigte der beteiligten Unternehmen wenden, wenn sie Fragen zu familiären Angelegenheiten haben. Fällt die Tagesmutter aus oder wird ein Angehöriger pflegebedürftig, kann man über eine Telefon-Hotline erfahren, wer einem weiter helfen kann. "In erster Linie wollen wir damit einen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf leisten", erläutert Gruppensprecherin Katrin Fasse von Phoenix Contact die Idee des neuen Angebotes.

Für Jugend und Beruf in Lippe, kurz "JUBEL", engagiert sich eine weitere Projektgruppe. Ihr Ziel: junge Menschen sollen möglichst frühzeitig eine Chance bekommen, sich beruflich zu orientieren. "Dazu bringen wir Firmen, Bildungseinrichtungen und Organisationen an einen Tisch, und zwar in den einzelnen Kommunen", macht Gruppensprecher Jochen Donat von der Weder GmbH deutlich. Die Aktivitäten werden in einer Datenbank präsentiert.

In der Projektgruppe "ARMIN – Arbeitnehmer.Migration.Integration" wird die Zusam-menarbeit unterschiedlicher Nationalitäten in Unternehmen gefördert. Ein Schnuppertag im Unternehmen für Eltern und deren Kinder hat bereits guten Zuspruch gefunden. Besonderes Highlight ist eine "Koch-Olympiade", die kürzlich in Lippe für Furore sorgte. Im Vordergrund standen neben dem Wettbewerb der Spaß und das Miteinander verschiedener Kulturen. "Ein absoluter Knaller", freute sich Gruppensprecher Wolfgang Helas von Hanning & Kahl.

Auch wenn das Projektjahr mit der Bertelsmann Stiftung abgeschlossen ist, soll in Lippe das gesellschaftliche Engagement fortgeführt werden. "Die Arbeit hat sich bisher schon gelohnt, fängt aber eigentlich jetzt erst an", gibt Stephan Westerdick die Marschroute vor. Er möchte weitere Firmen für die Initiative gewinnen und hofft auf viele neue Ideen.

Infos unter www.verantwortungspartner-fuer-lippe.de oder IHK Lippe: 05231 / 7601-21 GILDE: 05231 / 954-111

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